Dr.
Dad läuft zum Computer und will ihn aktivieren, aber Skyborg hämmert
auf ihn ein.
Stimme:
Systemabsturz.
Hilfe.
Ende.
Absturz.
Enter.
Skyborg: Wie
war das nochmal mit der Hand und dem Ausreißen, my dear?
Dr.
Dad: Nein.
Bitte nicht.
Ich.
Skyborg:
Scheiße.
Jetzt wird mir klar, dass ich ihn liebe.
Auch, wenn er nicht mein richtiger Dad ist.
Ich erkenne, dass ein Unterschied ist zwischen Dr. Dad
und einem Stein.
Zu
Dr. Dad:
Ich kann Menschen unterscheiden. Ich kann verstehen, was
es bedeutet, wenn sich die Linien in ihren Gesichtern ändern. Das
kann heißen: „Ich liebe dich.“ Oder
„Ich
bin wütend.“
Ich kann dir nicht mehr einfach so einfach weh tun wie
früher.
Seit du mich abgedreht hast, weiß ich nämlich, wie das
ist, wenn jemand dich abdreht.
Und ich will dir das nicht antun.
Verstehst du.
Dr.
Dad: Das
geht aber nicht.
Du bist eine Maschine.
Du kennst keine Mitmenschlichkeit.
Nein.
Skyborg seufzt und lässt ihn frei. Dr. Dad ringt ihn
nieder und drückt wieder auf den Gelähmtheits- Knopf.
Skyborg:
Wie
gemein.
Dr.
Dad: Pass
mal auf.
Mein Kleiner.
Wir machen einen Deal.
Ich lasse dich am Leben und optimiere dich.
Und dann fliehen wir.
Hab diese Kraterlandschaft nämlich satt.
Und diese egoistische Mina- Queen. Na, was sagst?
Oder lieber den Ausschaltknopf, der dich für immer ins
Schlafland befördert?
Skyborg:
In
Ordnung.
Dr. Dad lässt ihn frei. Dann beginnt er, zu weinen.
10.
Fliehen, fliegen
Skyborg
kommt wieder von einem Ausflug zurück.
Skyborg:
Hallo.
Dr.
Dad: Hallo.
Skyborg:
So
geil, mit diesem neuen Flügelkleid zu fliegen.
Ich bin mein eigener Avatar.
Hast du den Film gesehen?
Dr.
Dad: Klar.
Ich hab ihn dir auf dein Hirnchip
getan.
Skyborg:
Ja,
stimmt.
Ich lass meinen Körper links
liegen und flieg rum.
Heut war ich schon ganz hoch oben.
Dr.
Dad: Okay.
Dann gehen wir jetzt auf die
Reise, mein Sohn.
Skyborg:
Ich
bin nicht dein Kind.
Es gibt mich nicht. Ich bin ein
Programm.
Alles klar?
Dr.
Dad: Du
hast es begriffen?
Skyborg:
Ja.
Dr.
Dad:
Jede
Mimik, jede Geste ist für dich ein Code, den du knacken musst. Du
liest Gesichter wie chinesische Schriftzeichen. Du kannst niemandem
in die Augen schauen.
No small talk.
No talking at all.
Skyborg:
Ja.
Dr.
Dad: Du
liebst Abläufe.
Du liebst Strukturen.
Die Häuser von oben sind für
dich bunte Quadrate.
Du löst alles auf, wie eine
Kamera.
Ungepixelt.
Aber was hat das Gefühl da zu
tun.
Skyborg:
Ich
weiß.
Aber weißt:
Ich mag sein wie du.
Dr.
Dad:
Ich versuchte, dir die Mutter zu ersetzen.
Jeder will sein wie seine Mutter
sein.
Skyborg:
Und.
Dr.Dad:
Aber
du bist nur ein Computer.
Du kannst gar nicht werden wie
ich.
Skyborg:
Ich weiß.
Ich bin ein Programm.
Ich bin aus Stahl.
Wahrscheinlich liebe dich gar
nicht wirklich.
Und es ist mir egal, wie du
riechst.
Dr.
Dad:
Stimmt.
Skyborg
murmelnd:
Auch,
wenn du nach Heimat riechst.
Dr.
Dad: Was?
Skyborg:
Nichts.
Er beginnt, zu weinen.
Dr.
Dad: Aber
sie doch froh, Skyborg.
Du hast einen Knopf.
Ich kann dich abdrehen.
Dann ist Ruhe in dir.
Ich muss Wein trinken, damit ich
abgedreht werde und die Welt nicht mehr wahrnehme.
Skyborg:
Aber wir Computer sind:
begrenzte, sehr eindeutige
Bedingungen,
von Natur aus monotropisch,
kontextfrei,
Dr.
Dad: Aber
ein
hochgradig perfektes Medium,
besitzt
die Möglichkeiten nonverbalen oder verbalen Audrucks, je
nachdem.
Skyborg:
Trotzdem:
regelgebunden
und vorhersagbar - und daher kontrollierbar,
fehlertolerant. Oder?
Dr.
Dad: Woher
weißt du das?
Skyborg:
Das
hast du mir auf mein Hirnchip getan.
Dr.
Dad: Tatsächlich
hast du viel dazu gelernt.
Ich glaub, wir sind an dem Punkt
angekommen, an dem wir weiter können.
Skyborg:
Ja,
du hast Recht.
Du
gehörst unter Menschen.
Dr.
Dad: Nein,
ich weiß es nicht.
Du bist doch ein stärkerer
Mensch.
Skyborg:
Das
täuscht.
Dr.
Dad:
Warum?
Skyborg:
Ich
kann nicht sagen: stopp.
Dr.
Dad: Ich
auch nicht.
Skyborg:
Aber du kannst es lernen.
Und du kannst meinen Stopp- Knopf
drücken.
Dr.
Dad: Ich
weiß nicht.
Ach, egal.
Nur fort von hier.
Weg aus den Fängen der Queen.
Lass uns jetzt endlich gemeinsam
fliehen.
Skyborg:
Deal.